ie Xeo-Serie wurde jüngst
auf der CES 2012 in Las Vegas vorge-
stellt und man merkte Dynaudio an,
dass auf diesem Konzept ganz große
Hoffnungen ruhen. Der neue Ansatz
wird für den EINSNULL-Leser wahr-
scheinlich so neu kaum sein: Es geht
weg von der klassischen HiFi-Kette
aus Zuspieler, Vorstufe, Endstufe und
Lautsprecher und dafür hin zum di-
gitalen Überall-Musikhören - nebst
integrierter HiFi-Geräte, die entweder
komplett unsichtbar sind oder kaum
mehr als HiFi wahrgenommen werden.
Das Xeo-System gehört in die Katego-
rie der Aktivlautsprecher, ein separater
Endverstärker entfällt also von vornhe-
rein. Bei Xeo entfällt allerdings noch
eine ganze Menge mehr. Für die von
uns bevorzugten digitalen Ketten be-
deutet das: keine Wandler, keine Trans-
ports, keine Gedanken ans Einrichten
von Netzwerk & Co. Alles schon drin,
oder, wie Dynaudio selbst es ausdrückt:
„Unplug and play“. Das trifft die Sache
ziemlich genau. Ein Xeo-Setup besteht
prinzipiell aus einem Funktransmitter,
der alle möglichen analogen und digi-
talen Quellen aufnimmt, und zwei oder
mehr Lautsprecherboxen, die nach Be-
lieben in der Wohnung verteilt werden
können. Außer den Stromversorgungs-
strippen muss kein einziges Kabel ge-
zogen werden. Das Plug (bzw. Unplug)
and play funktioniert übrigens hervor-
ragend - so viel sei schon verraten. In
unserem Messparcours wie auch beim
Inbetriebnehmen in Büro und Hör-
raum war es wirklich so: Stecker in die
Steckdose, irgendeine Quelle dran, an-
schalten, spielt!
Die Xeos sind zurzeit in zwei Varian-
ten erhältlich. Es gibt eine schlanke
Standbox mit Namen Xeo 5, die mit
zwei 13-cm-Midwoofern bestückt ist,
sowie die Xeo 3, eine Kompaktbox
mit Einfachbestückung. Dazu wird der
Xeo-Transmitter gereicht, der zwin-
gend zum Betrieb erforderlich ist. Der
Transmitter ist ein kleines, unschein-
bares Kästchen, das per Funk die Laut-
sprecher mit Musiksignal versorgt. Es
lassen sich natürlich mehrere Laut-
sprecherpärchen
versorgen,
so
dass
sich völlig unkomplizierte Multiroom-
Systeme aufbauen lassen. Der Trans-
mitter kann auf drei Kanälen senden,
so dass (mit mehreren Transmittern)
auch unterschiedliche Musik gefunkt
werden kann. Lautsprecher, die in den
gleichen Raum geschaltet sind, werden
gemeinsam laut/leise gestellt oder ein-/
ausgeschaltet. Dies geschieht über eine
Infrarot-Fernbedienung,
man
muss
also auf einen (beliebigen) Lautspre-
cher zielen. Das Transmitterböxchen
ist durchaus anschlussfreudig, analog
geht es per Cinch oder Klinke rein, so
dass von MP3-Player oder iPad bis zu
CD-Player oder Phonovorstufe alles
spielbar ist. Digital stehen ein optischer
Eingang (Toslink)
sowie ein Mini-
USB bereit. Dies sind natürlich für uns
die interessanteren Quellen und auch
hier gilt das oben Gesagte: anschließen
und spielt. Kommen wir zur Qualität.
Die Funkstrecke der Xeos sendet auf
dem frei benutzbaren ISM-Band zwi-
schen 2,4 und 2,5 GHz. Damit befin-
det sich das Xeo in bester Gesellschaft
vom Babyfon über den Funkkopfhö-
rer bis hin zu Bluetooth und WLAN.
Störungen traten im Test keine auf,
obwohl unser Äther stets wohlgefüllt
ist. Die Übertragung geschieht in 16
Bit/48 kHz, also in CD-Qualität. Der
optische Digitaleingang verkraftet da-
bei auch höher aufgelöste Musik, beim
USB tut’s in jedem Fall ein Standard-
Windows, Mac-User kennen solcherlei
Probleme ohnehin kaum. So geht es
dann in die Lautsprecher.
Die kleine Xeo 3 ist selbstverständ-
lich genau auf die Anwendung in der
Gehörtes:
- Donald Fagen
Morph the Cat
(FLAC 96 kHz, 24 Bit)
- Jazz at the Pawnshop
(FLAC 96 kHz, 24 Bit)
- Johnny Cash
Am erican Recordings IV
(FLAC 44,1 kHz, 16 Bit)
- Livingston Taylor
Ink
(FLAC 96 kHz, Bit)
- Kraftwerk
minimum-maximum
(FLAC 44,1 kHz, 16 Bit)
digitalen
Musikkette
zugeschnitten.
Bei
aller
Hausfrauen-Kompatibilität
ist die Xeo 3 keinesfalls schnell mal
eben
gemachtes
Convenience-Hi-
Fi, sondern ein ernst zu nehmender
Lautsprecher. Sauber gefrästes MDF,
hochglänzendes Klavierlackfinish und
hochmoderne Komponenten lassen die
Xeo 3 äußerst hochwertig und edel er-
scheinen. Der Hochtöner ist eine voll-
wertige 28-mm-Kalotte im typischen
Dynaudio-Stil. Eine hauchfeine und
durchsichtige
Membran,
die
außen
geführten
Schwingspulenzuleitungen
und die große Belüftungsbohrung ver-
raten das dänische High-End-Produkt.
Verwandte
dieses
Hochtöners
tra-
Schräg unterhalb des Hochtonklassikers mit
28-mm-Membran befindet sich das Infrarotauge
nebst Betriebs-LED
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